Stellungnahme zu Initiative Valtraloc

Eine Bürgergruppe hat eine Initiative lanciert, in der verlangt wird, dass das Verbot von Tempo 30 auf der Hauptstrasse und den Sammelstrassen sowie die Erstellung einer Personenunterführung beim Bahnhofzentrum ins Valtraloc-Konzept aufzunehmen sei.

Es ist uns wichtig, über die Tragweite und Konsequenz dieses Vorstosses zu informieren.

Valtraloc-Konzept steht vor der Realisierung

Nach langen Jahren der Planung hat die Gemeinde das Valtraloc-Konzept unter Einbezug aller Interessengruppen fertiggestellt, so dass mit deren Umsetzung 2025 begonnen werden könnte. Es bietet der Gemeinde die Möglichkeit, die Ortsdurchfahrt mit einer bedeutenden finanziellen Beteiligung von Bund, Kanton und Agglomeration aufzuwerten, den heutigen Bedürfnissen der Mobilität aller Verkehrsteilnehmer anzupassen und die Verkehrsverflüssigung durchs Dorfzentrum zu verbessern. Valtraloc bietet der Gemeinde auch die Möglichkeit, kostengünstig verschiedene, schon länger bestehende Probleme entlang der Ortsdurchfahrt zu lösen.

Vorstand und Fraktion haben sich eingehend mit diesem Projekt auseinandergesetzt und in den Arbeitsgruppen Einfluss auf das Projekt genommen. Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile hat die Fraktion dem Konzept mit grosser Mehrheit zugestimmt und im Generalrat den Projektkredit von CHF 440‘000.- unterstützt. Das vorliegende Projekt, bei welchem im Übrigen die Tempo 30 Zone gegenüber dem ursprünglichen Entwurf auf den Bereich des Ortszentrums reduziert wurde, ist von Kanton und Agglomeration genehmigt. Damit werden rund 2/3 der Kosten subventioniert.

Initiative verhindert Umsetzung Valtraloc und bedeutet über Jahrzehnte Stillstand

Die Initiative verlangt, im Valtraloc-Konzept Tempo 30 auf der Hauptstrasse und den Sammelstrassen zu streichen sowie eine Personenunterführung beim Bahnhofzentrum vorzusehen. Das Konzept müsste bei einer Annahme vollständig neu überarbeitet und dem Kanton und der Agglomeration vorgelegt werden. Die bestehende Subventionierungszusage im Rahmen des Agglomerationsprogramms der 2. Generation würde hinfällig und die Gemeinde wäre bezüglich Ortsdurchfahrt zurück auf Feld 1!

Ein neues Projekt könnte frühestens im Agglomerationsprogramm der 6. Generation Eingang finden, dessen Realisierung nach den Jahren 2035-40 planbar wäre. Zudem würde die Gemeinde durch den Wegfall des „Topf-Systems“ und den zu erwartenden geringeren Subventionierungssatz von Kanton und Bund für das Valtraloc-Konzept der Initianten einen Grossteil der Kosten selber tragen müssen. Weiter würde das Verbot von Tempo 30 auf Sammelstrassen zur Folge haben, dass mehrere Strassen in den bestehenden 30er Zonen-Quartiere wieder aufgehoben werden müssten . Mit dem untenstehenden Link sehen Sie den Verkehrsrichtplan mit der Einstufung der Strassen und den potenziell betroffenen Sammelstrassen.

Position von Vorstand und Fraktion Mitte Düdingen

Das vorliegende Valtraloc-Projekt bietet die Chance eine unbefriedigende Situation im Dorfzentrum für die Bewohnerinnen und Bewohner von Düdingen mit einer sehr grossen Mitfinanzierung von Bund, Kanton und Agglomeration zu verbessern.

Es ist kein Projekt, welches den Anspruch hat, die Verkehrsprobleme in Düdingen vollständig zu lösen oder den Durchfahrtsverkehr attraktiver zu machen. Sollte sich zeigen, dass eine Bahnhofunterführung notwendig und sinnvoll ist, kann diese immer noch realisiert werden, dies aber losgelöst und unabhängig vom Valtraloc-Projekt.

Eine Annahme der Initiative würde bedeuten, dass Düdingen bei der Ortsdurchfahrt vor einem Scherbenhaufen steht. Das dürfen wir nicht riskieren. Aus diesen Gründen unterstützen Vorstand und Fraktion der Mitte Düdingen die Initiative nicht.

Vorstand und Fraktion Mitte Düdingen